QUEERFILMNACHT

immer am lezten Mittwoch im Monat

TAXI ZUM KLO

ein Film von Frank Ripploh · BRD 1980 · 95 Minuten · deutsche Originalfassung · mit Frank Ripploh, Bernd Broaderup, Gitte Lederer, Hans-Gerd Mertens, Irmgard Lademacher u. a. · im Verleih der Edition Salzgeber

Mi 26.02. um 20:30 Uhr im Delphi Arthaus Kino

Bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1980 löste TAXI ZUM KLO in den Kinos der braven Bundesrepublik einen Skandal aus – und wurde kurz darauf trotzdem mit dem renommierten Max Ophüls Preis ausgezeichnet. Heute gilt Frank Ripplohs authentischer und schamloser schwuler Liebesfilm als einer der großen Klassiker des queeren Kinos. Zum seinem 40. Jubiläum kehrt TAXI ZUM KLO nun endlich in digital restaurierter Fassung zurück!

 

„Ich mag Männer, bin 30 Jahre alt und von Beruf Lehrer“, sagt Frank, der abends auch schon mal als Peggy ausgeht. Im Fummel lernt er auch Bernd kennen – und nimmt ihn aus dem Kino, wo Bernd arbeitet, direkt mit nach Hause. Von da an sind die beiden ein Paar. Frank genießt das Zusammensein mit Bernd, aber er will auch weiter seine Freiheiten jenseits des trauten Heims: Treffen mit anderen Männern, vor allem anonymen Sex im Parks und auf öffentlichen Toiletten, den sogenannten Klappen. Für die monogame Partnerschaft, wie Bernd sie sich wünscht, ist er nicht zu haben. Auf dem jährlichen Tuntenball kommt es zum Eklat.

Mit TAXI ZUM KLO erzählt Regisseur und Hauptdarsteller Frank Ripploh seine eigene Lebensgeschichte nach: Bevor er mit dem Filmemacher begann, war er Lehrer an einer Schule in West-Berlin. Sein offene Umgang mit Homosexualität brachte ihm damals viel Ärger ein und kostete ihn seinen Posten. Ein durch und durch unabhängiges Stück Kino, das beweist, wie weit wir auch in Deutschland hinsichtlich der offenen Darstellung von schwuler Sexualität und nicht-heteronormativen Lebenskonzepten schon einmal waren.

ALS WIR TANZTEN

ein Film von Levan Akin · Georgien/Schweden 2019 · 106 Minuten · deutsche SF und georgische OF mit deutschen UT · mit Levan Gelbakhiani, Bachi Valishvili, Ana Javakishvili, Giorgi Tsereteli u. a. · im Verleih der Edition Salzgeber

Mi 25.03. um 20:30 Uhr im Delphi Arthaus Kino

Merab ist Student an der Akademie des Georgischen Nationalballetts in Tif lis. Sein größter Traum ist es, professioneller Tänzer zu werden. Als Irakli neu in die Klasse kommt, sieht Merab in ihm zunächst einen ernstzunehmenden Rivalen auf den ersehnten Platz im festen Ensemble. Aus der Konkurrenz wird bald ein immer stärkeres Begehren. Doch im homophoben Umfeld der Schule, in der konserva-tive Vorstellungen von Männlichkeit hochgehalten werden, wird von den beiden erwartet, dass sie ihre Liebe geheim halten.

Das mitreißende Liebes- und Tanzdrama des schwedischen Regisseurs Levan Akin wurde in Cannes als Entdeckung gefeiert und seitdem vielfach ausgezeich-net, unter anderem in vier Kategorien beim Schwedischen Filmpreis Guldbaggen. Der Queer-Feindlichkeit, die in Georgien erschreckend weit verbreitet ist, hält der Regisseur, dessen Familie selbst aus dem Land stammt, eine entschiedene Feier von nicht-heterosexueller Liebe entgegen. Hauptdarsteller Levan Gelbakhiani, einer der European Shooting Stars der Berlinale 2020, wurde für sein ergreifendes Spiel mit Preisen überhäuft und war für den Europäischen Filmpreis nominiert.